Auf Xoogler beschreibt Ron Garret, seines Zeichens Ex-Google-Mitarbeiter, anhand eines sehr anschaulichen Beispiels, weshalb er es für hirnrissig hält Google-Aktien zu kaufen, vor allen zu den derzeitig hohen Kursen jenseits von 400 EUR/Dollar.
Er vergleicht dabei das Google-Imperium mit einem fiktiven Auto, für das er ebenso fiktive Aktien anbietet. Den Interessenten an diesen Aktien stellt er nun in Aussicht, dass sie niemals mit diesem Wagen fahren werden, dass sie niemals einen Cent Dividende erhalten werden, dass sie niemals im Detail darüber informiert werden, wie das mit dem Auto erzielte Einkommen verwendet wird, und dass sie jede Hoffnung begraben können, dass das Auto jemals verkauft wird. Und mitreden dürfen sie schon einmal gar nicht.
Klingt nach einem ziemlich einseitigen Deal, nicht wahr? Und wahrscheinlich wird sich kaum jemand, der seine Sinne auch nur halbwegs beisammen hat, diese Aktien kaufen. Wie Ron nicht ohne Ironie aber treffend bemerkt, reißen sich die Menschen wie die Besinnungslosen um Google-Aktien, obwohl Google exakt das gleiche macht wie im fiktiven Beispiel mit dem Auto:
- Als Aktionär wird man Google nie selbst leiten
- Google kündigt an nie eine Dividende zu zahlen
- Als Google-Aktionär erhält man auch sonst keinerlei Vorteile
- Eine feindliche Übernahme von Google ist zum derzeitigen Stand der Dinge faktisch unmöglich, da Larry Page und Sergey Brynn über die absolute Stimmenmehrheit verfügen
- Ein Verkauf des Konzerns steht bis auf weiteres nicht zur Debatte
Effektiv kauft der Google-Aktionär mit der Aktie also einzig und allein ein (inzwischen ja auch nur noch rein fiktives) Stück Papier, auf dem steht, dass er einen Teil des Google-Konzerns besitzt – nur dass er damit rein gar nichts anfangen kann außer zu beten, dass er einen Narren findet, der noch mehr Geld für diesen wertlosen Fetzen Papier ausgibt als man selbst.
Google ist letztendlich nur ein gutes Beispiel für eine inzwischen in der Marktwirtschaft weitgehend übliche Vorgehensweise – wahrscheinlich könnte man eine fast endlose Liste an Unternehmen anführen, die sich letztendlich nicht im Geringsten im Umgang mit ihren freien Aktionären unterscheiden. Aber es passt grad so schön in den Hype hinein 😉
5 Kommentare
2 Pings
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Basti
14.03.2006 um 02:32 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Brian Layman
14.03.2006 um 23:14 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
MediaAddicted
15.03.2006 um 10:50 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Der Blogger
15.03.2006 um 11:19 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Sebastian
31.05.2007 um 18:56 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
The Code Cave
21.03.2006 um 17:28 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Suchbegriffe Galore | 4null4.de - Sarcasm's paradise
04.08.2007 um 14:33 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar